Nun mal was ganz feines: ein grafikfähiges Terminal aus dem Jahr 1980.
Das Terminal kann eine Auflösung von 1023 x 780 Punkten darstellen - für
diese Zeit eine unglaublich hohe Auflösung. Zum Vergleich: der VC20 aus
dem gleichen Baujahr hat gerade mal eine Auflösung von 176 x 184 Punkten.
Das Problem ist der Speicher, der ist im Jahr 1980 sehr teuer. Und für jeden
Pixel braucht man (mindestens) 1 Bit.
Um das Terminal für einen Preis von 2.995 $ anbieten zu können, greift die
Firma Tektronix zu einem Trick: statt teurem Halbleiterspeicher speichert die
Bildröhre die einzelnen Punkte! Ähnlich wie der Bildschirm eines Radar-
gerätes leuchten die gesetzten Punkte sehr lange nach, laut Handbuch bis zu
einer Stunde. Das wird durch eine spezielle Bauart der Bildröhre erreicht. Im
normalen Betrieb strömen Elektronen zum Bildschirm. An den gesetzten Punken
ist das Potenzial so, dass die Elektronen bevorzugt dahin fliegen. So wird das
Bild durch kontinuierlich nachströmende Elektronen immer wieder etwas
aufgehellt und verblasst nicht. Welche Punkte gesetzt werden, wird durch einen
zweiten, viel stärkeren Elektronenstrahl bestimmt, der in X- und Y-Richtung
abgelenkt werden kann.
Die spezielle Bauart des Schirms macht sich nach dem Anschalten mit einem
gleichmäßig grünen Leuchten bemerkbar. Erst nach dem Drücken der PAGE
Taste wird das Bild dunkel und kann Informationen anzeigen.
Die Bildröhre ist auch ziemlich lang, weshalb das Terminal sehr tief ist und
weit nach hinten ragt.
Oft sind die Geräte ziemlich verschmutzt, wenn ich sie bekomme. Die Tasten
habe ich schon feucht abgewischt, aber der meiste Schmutz sitzt tiefer.
So ähnlich sah das ganze Terminal aus, also erstmal zerlegen und reinigen.
Nun glänzt der Boden wieder.
Der Bildschirm auch. Zeit für einen Blick auf die anderen Teile.
Die Aufkleber geben Hinweise auf den "Lebenslauf" des Terminals.
Lohn der Mühe: Am Ende stehen alle darstellbaren Zeichen auf dem Bildschirm.