Der als Nachfolger des C64 geplante C128 hatte den doppelten Speicher des
C64 und auch sonst einiges zu bieten. Neben der CPU 8502
(software-kompatibel zum 6502) besitzt der C128 einen Z80-Prozessor und
ist damit CP/M fähig. Insgesamt bietet er drei (!) verschiedene Betriebsarten
(Modi): einen 128-Modus mit einem guten Basic, dem C64-Modus (voll
kompatibel zum C64 mit allen Vor- und Nachteilen) und eben CP/M.
Eigentlich eine spannende Kiste - Grund genug sich einen zu besorgen.
Im Tausch für ein BTX-Telefon bekomme ich einen ungetesteten C128
ohne Netzteil. Erstmal per Labornetzteil anschließen und Enttäuschung -
nur wirre Zeichen auf dem Schirm.
Also aufmachen und auf Fehlersuche gehen.
Nach dem Typenschild zu urteilen, habe ich eine sehr frühe Version bekommen.
Nach Messen der Spannung an den IC's ist das Verhalten klar - etwa 3,5 Volt
da an, wo 5 Volt benötigt werden. Wenn ich am Labornetzteil die Spannung
auf etwa 6 Volt erhöhe, läuft der Rechner so wie er soll. Aber das ist nicht
schön, und so mache ich mich auf die Suche nach dem Übeltäter.
Der Schalter war schuld. Immerhin schaltet der kleine Kerl 2 Ampere,
vielleicht sind die Kontakte auch mit der Zeit korrodiert, der Rechner
ist ja mindestens 30 Jahre alt, eher mehr. Nach Einbau eines neuen Schalters
läuft der Rechner mit 5 und 9 Volt, wie der C64 auch.
Da ich ja kein Netzteil habe, baue ich mir eins aus einem 5 Volt Schaltnezeil
und einem 8 Volt Trafo. Besonderheit: Ich kann damit 3 Rechner versorgen
(gleichzeitig), das spart Steckdosen und Kabel bei Ausstellungen.
Ein altes PC-Netzteil als Gehäuse und farblich kodierte Zwergstecker für die
verschiedenen Spannungen.
So gerüstet kann ich eine spannende Sache umsetzen: 2 Bildschirme am C128!
Der C128 hat nämlich 2 verschieden Ausgänge, die sich völlig unabhängig von
einander ansteuern lassen - der C64 Schirm mit 40 Zeichen und der C128-Schirm
mit 80 Zeichen pro Zeile.
Leider sprechen die Grafik-Befehle im C128 Modus nur den C64-Schirm an,
aber eine kleine Routine in Maschinensprache schafft auch das: hochaufgelöste
Grafik auf dem C128er Schirm, mit der doppelten Auflösung des C64.
Weitere geplante Projekte sind GEOS (eine grafische Benutzeroberfläche)
auf dem C128 laufen zu lassen und CP/M zu starten. Aus anderen Quellen
habe ich noch ein 1571-Floppylaufwerk, das hervorragend zum C128 passt.
Erst da kann es seine höhere Geschwindigkeit wirklich nutzen. Wann ich
dazu komme, die Projekte umzusetzen, ist noch offen.